Außenwohngruppe Trauma
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Um was es geht

Unser Angebot richtet sich an unbegleitete minderjährige Ausländer, sowie männliche Jugendliche und junge Erwachsene, die ihren Aufenthalt primär im Ortenaukreis haben und aufgrund unterschiedlicher komplexer, traumatischer Erfahrungen in ihrer persönlichen Entwicklung gefährdet sind. Unsere Wohngruppe befindet sich in einem Mehrfamilienhaus in Offenburg in unmittelbarer Nähe zu einem Naherholungsgebiet.

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Wie wir helfen

Spezifische pädagogische, heilpädagogische und psychotherapeutische Hilfen unterstützen und ergänzen die Entwicklung des jungen Menschen in einem nach heilpädagogischen und psychologisch-therapeutischen Grundsätzen strukturierten neuen Entwicklungsmilieu.

Durch einen individuell strukturierten Tagesablauf, Regeln, Bildung und „Beheimatung“ bei einzelnen Bezugspersonen, geben wir den Jugendlichen Sicherheit und Halt. In diesem von der Einrichtung geschaffenen therapeutischen Milieu kann der Jugendliche neue Erfahrungen sammeln sowie Lern- und Orientierungsmöglichkeiten finden.

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Angebote & Ziele

Hilfe zur Erziehung in einem Heim oder einer sonstigen betreuten Wohnform nach § 34 SGB VIII, Hilfen für junge Volljährige nach § 41 SGB VIII mit Ausnahme der §§ 29,30 und 33, Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen nach § 35a SGB VIII.

Das Leistungsangebot umfasst eine spezialisierte stationäre Wohngruppe für 8 männliche Jugendliche und Erwachsene. Die Hilfe zur Erziehung in unserer Wohngruppe unterstützt die jungen Menschen bei ihrer Entwicklung und bei der Bewältigung ihrer traumatischen Erfahrungen.

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Einige Ausschlusskriterien

Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass die jungen Menschen in der Lage sind, unser Angebot auch im Sinne der vereinbarten Ziele nutzen zu können. Alle jungen Menschen, die in unserer Wohngruppe betreut werden, benötigen Sicherheit und Schutz. Deshalb können wir keine Personen betreuen, durch die die Behandlung anderer Bewohner gefährdet wird.

Ausschlusskriterien sind insbesondere:

  • Dissozialität, Delinquenz, Gewaltproblematik
  • Psychische Störungen, die einer psychiatrischen Behandlung bedürfen
  • Chronifizierte Suchtproblematik
  • Sexuelle Übergriffigkeiten
  • Akute Suizidgefährdung
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Methodik Traumagruppe

Im Traumakontext ist ein hoch individuelles Vorgehen indiziert, das sich eng an den Bedürfnissen der jungen Menschen orientiert. Gleichzeitig sind haltgebende Rahmengebung und verpflichtende Struktur ein heilendes Moment, da Strukturlosigkeit ein hohes Risiko für psychische Zusammenbrüche darstellt. In unserer Vorgehensweise suchen wir einen guten Mittelweg zwischen individuellem und strukturgebendem Vorgehen. Die Bewohner sollen klar entscheiden können, was sie machen wollen, sich gleichzeitig aber innerhalb klar vorgegebener Strukturen bewegen.

Die hier beschriebenen Elemente folgen den aktuellen Leitideen aus der Traumapädagogik und Traumaforschung. Gerade bei komplex-traumatisierten Menschen steht die emotionale Stabilisierung im Vordergrund. Insbesondere bei Menschen, die viele Traumata erlitten haben, ist eine Aufarbeitung der Traumata - wenn überhaupt - erst nach einer Stabilisierung möglich.

Die Verknüpfung von Pädagogik und Therapie stellt eine der Hauptsäulen unseres mehrdimensionalen Hilfekonzepts dar. Pädagogische und therapeutische Strategien sind dabei konstruktiv miteinander verwoben: Unsere pädagogischen Mitarbeiter arbeiten auch im Alltag mit therapeutischen Techniken, und unsere Therapeuten verfügen auch über pädagogische Kompetenzen. Wir legen Wert darauf, dass unsere pädagogisch-therapeutische Arbeit im Alltag möglichst konkret und greifbar ist.

Über eine computerunterstützte zielorientierte Fallsteuerung (siehe Unser CURAS-System) vernetzen wir Erkenntnisse aus dem Alltag und der pädagogisch-psychologischen Diagnostik und setzen sie im heilpädagogisch-therapeutischen Kontext in allen Bereichen unmittelbar in die Tat um.