01 Feb. 2014

Das „Haus Fichtenhalde“ unterstützt die Ausbildung zum „Marte Meo Practitioner“

„Mir fällt es nun viel leichter, meine eigenen Fähigkeiten wahrzunehmen und vor allem die Ressourcen der Kinder zu erkennen, zu sehen wie ich ihre Entwicklungsprozesse unterstützen kann“ - so fasst Teilnehmerin Bettina Lehmann ihre Erfahrungen mit „Marte Meo“ zusammen. Gemeinsam mit Gabi Sornik, Sandra Huber, Markus Baier, und Manuel Bernhard (private Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung „Haus Fichtenhalde“ in Fessenbach) und Karin Braun, der Leiterin der Kindertagesstätte Urloffen hat sie am vergangenen Samstag ihre Zusatzausbildung zum „Marteo Meo Practitioner“ beendet.

Marte Meo kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „aus eigener Kraft etwas erreichen“. Und genau darum geht es! Die Methode unterstützt Menschen darin, ihre eigenen Kräfte zu entdecken und dadurch Veränderungen zu bewirken. Entwickelt von der Niederländerin Maria Aarts Anfang der achtziger Jahre wird das Konzept heute in mehr als 38 Länder praktiziert und findet in den verschiedensten Bereichen Anwendung wie zum Beispiel in der Analyse von Eltern-Kind- Interaktionen, aber auch in der Arbeit in Kindertagesstätten, Schulen oder Jugendhilfeeinrichtungen.

Bereits seit 2010 arbeitet das Haus Fichtenhalde mit der Marte-Meo-Supervisorin Heike Bösche aus Lohmar zusammen und ermöglicht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Zusatzausbildung. Schwerpunkt der Methode ist die Analyse von Videosequenzen. Dabei geht es nicht darum im Stil der „Super-Nanny“ Fehler und Schwächen aufzuzeigen und in den Fokus zu nehmen, sondern gezielt sich der bereits vorhandenen Stärken und Ressourcen bewusst zu werden. So hat auch jeder der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in diesem Kurs kleine Filme über seine alltägliche Arbeit gedreht, sich selbst in Interaktion mit den Kindern und Jugendlichen gefilmt. In sechs Treffen zwischen Oktober 2014 und Februar diesen Jahres wurden die Grundlagen der Marte-Meo-bezogenen Videoanalyse besprochen.

Am vergangenen Samstag nun präsentierten die Teilnehmer ihren KollegInnen die Videofilme. „Es geht hier um die guten Momente, die im Videomitschnitt festgehalten werden und im Alltag keinerlei Beachtung finden“, fasst Heike Bösche zusammen. „Genau damit arbeiten wir, um entwicklungsunterstützendes Verhalten in kleinen Schritten zu trainieren“. Im Haus Fichtenhalde ist Marte Meo inzwischen fester Bestandteil der Arbeit. „Die Mitarbeiter lernen durch Marte Meo die kleinen Erfolge zu sehen. Davon profitieren sie selbst, aber auch die Kinder und Jugendlichen. Für die Mitarbeiter ist Marte Meo aus unserer Sicht eine Burnout-Prävention.“ ist sich auch Martin Adam, Einrichtungsleiter der Fessenbacher Einrichtung, sicher. Deshalb beginnt im März nun erstmals auch ein Aufbaukurs zum Marte-Meo-Therapist.

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